Emaillieren - Kunst und Handwerk (1)


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Zellenschmelz/Cloisonné

Emailtechniken

Zellenschmelz oder email cloisonné

Eine ausführliche Anleitung zur Technik des Zellenschmelzes ist in Arbeit und wird voraussichtlich in 3/2011 hier veröffentlicht.

Kurzbeschreibung

Auf den voremaillierten oder auch metallisch blanken Träger (Rezipienten) werden Flachdrähte hochkant mit Hilfe eines organischen Klebers befestigt. Das früher übliche Auflöten der Drähte wird heute praktisch nicht mehr angewendet.
Klebt man die Drähte direkt auf das Metall, muss man nach dem Aufkleben eine dünne Schicht Email auftragen um die Drähte beim Brand zu fixieren. Ich klebe die Drähte mit Tapetenkleister auf eine bereits voremaillierte Fläche, so dass sich die Drähte beim ersten Brand mit der dünnen Emailschicht verbinden und so für das Eintragen der Farben fixiert sind,

Linkes Bild: "Geisenfeld, Obb." Zellenschmelz, geschliffen, ca. 25 x 25 cm

In die so entstandenen Zellen wird Email, das mit destilliertem Wasser zu einem Brei
angerührt wurde, eingetragen. Nach dem Trocknen erfolgt der Brand. Da das Email beim Brennen zusammensinkt, müssen die Zellen wieder mit Email aufgefüllt werden. Diese Prozedur wird so oft wiederholt, bis das Email die Drähte etwas überragt. Unter Zusatz von Wasser wird die Arbeit mit Karborund- oder Diamant-Werkzeugen so lange geschliffen, bis Stege und Email eine Fläche bilden. (siehe auch "Maschinelles Schleifen" auf der Technikseite). Nach gründlichem Säubern der Emailarbeit erfolgt ein „Glanzbrand" oder das Email wird mit Hilfe von Ceroxid oder ähnlichen Poliermitteln auf Seidenglanz poliert. Den letzten Schliff gibt eine Handpolitur mit einem möglichst farblosen Wachs oder einem modernen Steinpflegemittel, das aber kein Linolin enthalten sollte. Die Bezeichnungen Gold-, Silber- oder Kupferstegemail geben an, aus welchem Material die verwendeten Stege bestehen.

Eine Variation des Zellenschmelzes ist das Draht- oder Filigranemail.

Kordierte, d. h. zwei oder mehr miteinander verdrillte Drähte, bilden die Zeichnung beim Draht- oder Filigranemail. Die Drähte werden aufgelötet oder wie beim Steg- email auf eine voremaillierte Flache aufgeklebt. Da beim Drahtemail die Fläche anschließend nicht geschliffen wird, kommen nur Gold- oder Silberdrähte in Betracht. Die entstandenen Zellen werden meist mit transparentem Email aufgefüllt.
Nach dem Brand bildet das Email kleine konkave Gruben, die das Licht besonders stark reflektieren. Diese heute nur noch selten angewendete Technik war früher eine besonders in Osteuropa beliebte Verzierung für Gebrauchsemails wie Schalen und Teeservices und für Schmuck.


Anmerkung:
Eine ausführliche Anleitung zur Technik des Zellenschmelzes ist in Arbeit und wird voraussichtlich in 3/2011 hier veröffentlicht.

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