Emaillieren - Kunst und Handwerk (1)


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Kugel emaillieren

Emailtechniken

Die hier verwendeten Kupferkugeln von ca. 22 mm Durchmesser erhalten Sie bei Thompson Enamel / USA Telefon: 001-859-291-3800 Fax: 001-859-291-1849, HP: www.thompsonenamel.com




Neben den üblichen Emailwerkzeugen sind einige zusätzliche Werkzeuge bei der Arbeit hilfreich: eine sogenannte dritte Hand, eine Kugelanke mit Stempel (22 mm
Durchmesser) , Kreuzlötpinzette, Diamant-Schleifpads, erhältlich bei Kurt Merker, Elsterstr. 6, 93309 Kelheim, Tel: +49 (0)9441-3355 E-Mail:k- merker@t-online.de
Selbsthergestellte Brennunterlage, etwas Edelstahldraht ca. 1 mm Durchmesser.



Die Arbeitsanleitung bezieht sich auf die 22 mm Kupferkugeln der Firma Thompson-Enamel/USA. Wegen ihrer großen Wandstärke
müssen diese Kugeln von innen nicht emailliert werden. Größere selbstgemachte Kugeln mit dünnerer Wandstärke sollten dagegen
auch von innen emailliert werden. (Anleitung hierzu erhalten Sie kostenlos per E-Mail: massow@emailkunst.de
Zunächst wird die Kupferkugel erhitzt, um Schmutz und Fett zu beseitigen. Dazu wird die Kugel in den Ofen gelegt und beobachtet.
Bei ca. 300 Grad Celsius nimmt die Kugel eine goldene Färbung an. Die Kugel sofort aus dem Ofen nehmen und in ein ca. 60 Grad warmes Bad aus 10%iger Alaun-Lösung legen. (Anmerkung: In meinen Kursen verwende ich für alle Beizarbeiten, auch für
Beizarbeiten nach dem Löten, 10%ige Alaunlösung an Stelle von Schwefelsäure. Die Lösung arbeitet zwar etwas langsamer, ist dafür
aber ungefährlich, langlebig und unempfindlich gegen Eisen. Ansatz: 50 Gramm Alaun-Salz aus der Apotheke in 450 ml Wasser auflösen).
Der Email-Grundauftrag läßt sich am besten mit "Flüssig-Email" herstellen. Fertiges Flüssigemail erhalten Sie von Thompson Enamel,
USA, oder in GB bei W. G. Ball, Anchor Road, Longton, Stoke-On-Trent, ST3 1JW, England, E-Mail: sales@wgball.com , URL: http://www.wgball.com
(Anmerkung: Selbst können Sie einen Flüssigemail-Ersatz wie folgt herstellen: Sieben Sie die als Grundemail gewünschte Farbe durch
ein ca. 300-mesh-Sieb. (325 mesh (USA) entspricht einer Maschenweite von 0.044 mm bei einer Drahtstärke von 0.036 mm).
Die Siebe erhalten Sie bei Thompson Enamel, USA, E-Mail: thompson@thompsonenamel.com Den durchgesiebten Feinanteil
versetzen Sie mit etwas gelöstem Tapetenkleister und Wasser zu einer honig-sämigen Konsistenz). (Falls Sie keine so feinen Siebe
auftreiben können, reicht es notfalls auch, die groben Anteile des Emails auszusieben.) Um die richtige Konsistenz des Flüssigemails
zu prüfen, machen Sie folgenden Test: Trockene Fingerspitze in das Email eintauchen, Finger herausziehen, 1-2 Tropfen Email sollen von der Fingerspitze abtropfen. Nicht mehr und nicht weniger!!



Klemmen Sie die Kugel in eine (Löt)-Kreuzpinzette und wärmen sie die Kugel gut an. Tauchen sie die angewärmte Kugel in das Flüssigemail. Unter Drehen der Pinzette mitsamt der Kugel (damit das Flüssigemail nicht abtropft) sieben Sie auf das noch feuchte Flüssigemail trockenes Email auf. Wenn das Email nicht mehr tropft, drehen Sie Pinzette + Kugel vor der geöffneten Tür des heißen Ofens. Lassen Sie das Email durchtrocknen.




Nach dem Trocknen stecken Sie durch die beiden Öffnungen der Kugel einen ca 1 mm starken Edelstahldraht und plazieren Sie beides auf einen Gegenemailständer. Achtung!! keinen einfachen Eisen- oder Kupferdraht verwenden, da dieser sich beim Brennen im Ofen durchbiegt, und somit die Kugel den Boden des Gegenemailständers berührt. Das Email wird ruiniert. Schieben Sie das Werkstück in den etwa 750-800 Grad Celsius heißen Ofen.
Wenn Sie keine Temperaturmessung haben: Der Ofen sollte kirschrot sein. Zeigt die Emailoberfläche der Kugel nach dem Brennen schwarze Punkte, beizen Sie sie, damit der Zunder weitgehend entfernt wird und emaillieren Sie die Kugel einfach ein zweites mal.
Spülen Sie nach dem Beizen auch das Innere der Kugel gründlich mit Wasser aus, da sonst beim nachfolgenden Brennen unangenehme Dämpfe entstehen!!
Die Kugel kann nun in verschiedenen Techniken weiter bearbeitet werden. Sie kann mit Malemail bemalt, mit anderen Farben besiebt, in der Sgraffito-Technik gestaltet, mit Silber- oder Goldfolie belegt, mit Abziehbildern versehen oder in der Cloisonné-Technik fertiggestellt werden.

Zellenschmelz- oder Cloisonnétechnik: Für die Cloisonné-Technik verwende ich bei diesen kleinen Kugeldurchmessern Kupfer- oder Feinsilberdraht von ca. 0,5 mm Durchmesser. Vor Gebrauch sollten Sie den Draht im Ofen bei etwa 700 Grad C ausglühen, in Wasser abschrecken und danach beizen und gründlich mit Wasser spülen. Der Kupferdraht wird beim Beizen nicht blank. Das schadet nicht. Wichtig ist nur, daß der Zunder abgelöst ist.
Wegen des kleinen Kugel-Durchmessers empfehle ich, die einzelnen Teile des Designs nicht zu groß anzulegen. Soll z. B. ein "Reifen" rund um die Kugel gelegt werden, so teilt man diesen mindestens in 2 Hälften. Empfehlenswert ist es, die einzelnen Teile des Designs "en block" anzufertigen, sie auszuglühen, mit Hilfe der Anke und des Stempels dem Kugeldurchmesser anzupassen und dann in einem Arbeitsgang aufzukleben. Viele gleiche Teile wie Kreise, Drei- oder Vierecke wickelt man am besten über ein entsprechend geformtes Teil. Dreiecke z. B. über einen kleinen Schaber, Kreise über ein Rundholz oder -eisen, Vierecke über die Angel einer Feile, Sechsecke über einen Bleistift usw.
Für andere Formen kann man sich auch einen "Faulenzer" machen. Dazu zeichnet man das "Design" auf ein Holzbrett und schlägt an den "Eckpunkten" kleine Nägel ein. Die Köpfe der Nägel knippst man mit dem Seitenschneider ab. Der Draht wird dann an den Nägeln vorbeigeführt und man kann soviel gleichförmige Teile machen wie man braucht. Hier nun "Step by Step":

1) Aus dem ausgeglühten Draht die einzelnen Teile des Designs biegen.
2) Nach dem Biegen Teile nochmals ausglühen und Beizen, damit sie sich besser an die Rundung der Kugel anpassen lassen.
3) Die Teile über eine zweite Kugel oder in der entsprechenden Vertiefung einer Anke an den Kugeldurchmesser anpassen.
4) Damit die Designteile besser auf der Kugel haften und nicht so leicht abrutschen, ist es ratsam, die Emailoberfläche der Kugel vor dem Aufkleben der Drähte mit einer Karborund- oder Diamantfeile aufzurauhen!! Teile mit etwas Tapetenkleister auf die voremaillierte
Kugel kleben. Den Kleber gut trocknen lassen.
5) Für die Weiterverarbeitung gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Nach dem Trocknen das Email nass in die Zellen eintragen oder
b) zunächst eine sehr dünne Schicht Email auftragen, um das Design auf der Kugel festzubrennen. Dazu Kugel in die Kreuzpinzette
einspannen, leicht mit Kleberwasser einsprühen und eine wirklich nur hauchdünne Schicht Email aufsieben. Trocknen, brennen, bei
Verwendung von Kupferdraht beizen, mit Wasser spülen.
6) Zum Ein- bzw. Auftragen des Emails eine normale Holzschraube in eines der Kugellöcher nicht zu fest eindrehen (Bild links) oder die Kugel auf eine passende Reibahle stecken. Die Reibahle hält durch ihre scharfen Kanten die Kugel beim Bearbeiten sicher in Position
7) Schraube/Reibahle mit der Kugel in die "dritte Hand" einspannen. (Bild rechts). So läßt sich die Kugel in allen Richtungen leicht drehen, ohne daß die Emailschicht angefaßt werden muss.
8) Emails zum Eintragen wie üblich vorbereiten.
9) Nach dem Waschen dem Email einen kräftigen Tropfen Klebemittel (Tapetenkleister, Tragant oder dergl.) zusetzen und gut unter das Email verteilen.
10) Oben beginnend das Naßemail eintragen. Der Emailbrei darf nicht zu trocken und nicht zu nass sein. Zu trockener Brei lässt sich nicht richtig eintragen, zu nasser Brei fließt von der Kugel ab. Droht der Brei an der Kugel herabzufließen, saugen Sie mit Küchenkrepp einen Teil des Wasser von der Kugel ab. Ist etwa 1/4 bis 1/3 der Kugeloberfläche mit Email gefüllt (Emailschicht 1), (siehe Grafik unten) wird mit Küchenkrepp soviel Wasser wie möglich abgesaugt und mit einem flachen Spatel das Email etwas angedrückt.
11) Kugel um 1/3 - 1/4 Umdrehung weiterdrehen, so dass eine "leere" Fläche oben liegt und das schon eingetragene Email (1) seitlich an der Kugel ist.
12) Emailschicht (2) von der oben liegenden email-freien Fläche eintragen und auf das bereits eingetragene Email (1) zu arbeiten. Kurz bevor die beiden Emailflächen (2) und (1) zusammenstoßen, bei etwa 1 mm Abstand, das neu eingetragene Email (2) mit Küchenkrepp trocknen. Erst danach mit einem Spatel die beiden Emailflächen zusammenschieben. Dadurch wird verhindert, dass das Email (1) vom Email (2) Wasser aufsaugt und zu rutschen anfängt. (Bild links)
13) Die restlichen, noch freien Kugelflächen in der gleichen Weise betragen. Beim letzten Eintrag arbeitet man jeweils auf die schon betragenen Flächen zu, trocknet den "Neueintrag" und schiebt dann beide Nähte zusammen.
14) Kugel auf eine Edelstahldraht von mindestens 0,8 mm Ø auffädeln, auf den speziellen Gegenemailständer legen, gut durchtrocknen und brennen.
15) Brand beobachten. Sobald die Oberfläche des Emails glänzt, Werkstück aus dem Ofen nehmen. Läßt man es länger im Ofen, kann
das Email herunterfließen.
16) Nach dem Abkühlen bei Bedarf erneut Email eintragen. Wurden Kupferstegdrähte verwendet, ist es ratsam,die Kugel vor dem
erneuten Betragen kurz zu beizen und unter fließendem Wasser mit einer Zahn- oder Handwaschbürste abzubürsten.
17) Die Zellen sollten jetzt überfüllt werden, d. h. das Email sollte auch die Stegdrähte bedecken. Für diesen Auftrag kann man auch ein gutes, klares Fondant verwenden. Nach dem Trocknen Kugel erneut brennen. (siehe auch unter Zellenschmelz)
18) Sind alle Zellen nach dem Brand gut gefüllt, kann die Kugel geschliffen werden. Zum Schleifen empfehle ich Diamantwerkzeuge.
Sehr bewährt haben sich die Schleifpads der Firma Kurt Merker, Kelheim, E-Mail: k-merker@t-online.de Geschliffen wird
selbstverständlich nass!! Wegen der geringen Steghöhe muss äußerst vorsichtig vorgegangen werden. Sind alle Stege freigeschliffen, d. h. metallisch blank und es zeigen sich in der Emailfläche noch glänzende "Dellen", ist es ratsam, diese Vertiefungen oder die gesamte Kugel nochmals mit Fondant zu betragen, zu brennen und erneut zu schleifen. Auch wenn Poren entstanden sind, müssen diese aufgebohrt, mit Email gefüllt und die Kugel nochmals gebrannt werden.
19) Die Kugel kann mit immer feineren Diamantpads bis zum Hochglanz geschliffen und poliert werden oder einer sogenannten "Feuerpolitur" unterzogen werden.
20) Feuerpolitur: Emailoberfläche mit Zahn- oder Handwaschbürste gründlich unter fließendem Wasser säubern, trocknen, auf den Edelstahldraht auffädeln und auf den Spezialständer hängen. Für die Feuerpolitur (Glanzbrand) sollte der Ofen recht heiß (850-900 Grad C) sein. Kugel in den Ofen schieben und Brand beobachten. Sobald das Email glänzt, Kugel aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
21) Wurden Kupferstege verwendet, Kugel etwa 10 min in Alaunbeize legen und Drähte dann vorsichtig, z. B. mit einem Schleifschwamm polieren.
Variationen: Das Cloisonné-Email auf Kugeln ist sicher die schwierigste Art, die Kugeln zu dekorieren. Es gibt aber weitere, einfachere Möglichkeiten.
Malemail: Emaillieren Sie die Kugel wie vorher beschrieben mit einem Grundemail. Für Malemail empfiehlt sich ein weißer oder
zumindest heller, opaker Untergrund. Sie können die Kugel dann mit Malemail, z. B. Acryl-Email, Malkreiden oder Wassermal-Email
(Thompson-Enamel), mit Oxidmalfarben oder in der freien Maltechnik bemalen und brennen. (siehe auch unter "Malemail".
Abziehbilder: Emaillieren Sie die Kugel wie oben beschrieben. Für Abziehbilder eignet sich am besten ein weißer Untergrund. Da sich
die Abziehbilder der starken Kugelwölbung nicht anpassen lassen, müssen Sie entweder nur kleine Motive auswählen, oder das
Abziehbild in kleine Streifen oder Dreiecke zerschneiden. Wichtig ist, daß das Motiv überall fest am Emailuntergrund anliegt. Falten oder Blasen führen zu Fehlstellen. Nach dem gründlichen Trocknen des Abziehbildes Kugel vorsichtig brennen. (siehe auch unter
"Abziehbilder" auf der Technikseite)
Gold- oder Silberfolie: Mit dieser Technik lassen sich elegante Kugeln ganz einfach herstellen. Soll die Kugel ganz mit Folie bedeckt
sein, spielt die Grundfarbe keine große Rolle. Bei teilweiser Belegung mit Folie sollte man den Untergrund sorgfältig aussuchen. Als
Untergrund für Goldfolie eignen sich besonders Weiß oder ein elegantes Blau, für Silberfolie Blau und Schwarz.
1) Die Kugel wie oben beschrieben grundemaillieren. Silber- oder Goldfolie zwischen 2 Blatt Transparentpapier legen und in knapp 1 cm breite Streifen schneiden. Streifen anschließend in kleine Dreiecke schneiden.
2) Kugel in die Kreuzpinzette einspannen und etwa ein Drittel der Oberfläche mit stark verdünntem Tapetenkleister einstreichen.
3) Mit einem wasserfeuchten Pinsel ein Dreieck aufnehmen und glatt auf die Kugel auflegen.
4) Das nächste Dreieck aufnehmen und etwas überlappend auf das vorherige legen. So fortfahren, bis die ganze Kugel belegt ist.
5) Kugel vorsichtig trocknen. Nicht auf den heißen Ofen legen, da dann das Wasser des Klebers zu schnell verdampft und die Folien sich vom Untergrund ablösen.
6) Nach dem Trocknen Folie fest an den Untergrund andrücken. Ziehen Sie einfache Baumwollhandschuhe an und rollen Sie die Kugel vorsichtig zwischen Ihren Handflächen.
7) Kugel vorsichtig brennen. Soll die Kugel ganz mit Folie bedeckt bleiben, Folien-Oberfläche mit einem Polierstahl polieren. Sollte sich
dabei Folie ablösen, das beschädigte Stück nochmals mit Folie belegen und Schritte 6- 9 wiederholen.
Soll ein Teil des emaillierten Emailuntergrundes sichtbar werden, einen Teil der Folie mit einem Karborundstein, oder besser mit einer
Diamantfeile oder Diamantpad vorsichtig abschleifen.
8) Kugel mit einer Zahn- oder Handwaschbürste unter fließendem Wasser gründlich reinigen.
9) Trocknen, brennen, polieren. Fertig.

Die Drähte für Cloisonné-Arbeiten müssen möglichst satt auf dem Metallträger aufliegen, d. h. zwischen Stegdraht und Metall oder Emailoberfläche darf kein Zwischenraum sein. Liegen die Drähte nicht satt auf, können sie a) verbrennen oder b) sie werden beim Schleifen weggeschliffen. Bei gewölbten Oberflächen ist es etwas schwierig, den Drähten die gleiche Rundung zu geben wie der Fläche. Deshalb habe ich mir ein kleines Hilfswerkzeug gebaut, das sich in meinen Kursen sehr bewährt hat. Es ist einfach nachzubauen. Gebaut wurde es für Kugeln mit 22 mm Durchmesser.




1) Einen Holzklotz von ca 10 x 10 x 2 cm zuschneiden
2) Mit einem Kugelfräser eine Höhlung in den Block fräsen, die etwa 1 mm größer ist als der Kugeldurchmesser
3) Eine Kupferronde aus 0.5 mm starkem Blech und ca 32 mm Durchmesser zuschneiden
4) Ronde in der Anke mit einem Stempel von 22 mm Durchmesser zur Halbkugel formen.
5) Ränder sauber feilen und Halbkugel mit Heiß- oder anderem Kleber in die Höhlung des Blocks einkleben
6) Aus einer Holz- oder Metallkugel einen "Stempel" mit einem Kopf von 22 mm Durchmesser herstellen.
Die Drähte werden hochkant in die Halbschale gelegt und mit dem Holzstempel vorsichtig in die Halbkugel gedrückt. Sie sollten jetzt ohne jeden Zwischenraum auf die zu emaillierende Kugel passen.





Emaillieren selbst hergestellter Kugeln
Selbst hergestellte Kugeln, sei es im "Pressforming-Verfahren" (Bild rechts) oder mit Anke und Stempel sollten in der Regel von innen emailliert werden, vor allem, wenn sie aus dünnerem Metall hergestellt werden (unter 1 mm), oder wenn sie größer als ca 20 mm sind. Folgende zwei Vorgehens- weisen haben sich bewährt:
1. In mindestens einer der beiden Kugelhälften ein Loch bohren, da sonst beim anschliessenden Löten bzw. beim Abkühlen die Kugeln kollabieren können.
2) Innenseiten der Halbkugeln mit Email betragen (nass oder sieben) und das Email brennen. Auf jeden Schnitt der beiden Halbkugeln etwas Email- oder Schlaglot, am besten in gefeilter Form, zusammen mit Flussmittel z. B. Fluoron auftragen. Kugelhälften erhitzen, sodass das Lot "anfliesst".
3) Kugelhälften beizen. Nach dem Brennen das Lot an den Schnittflächen der Halbkugeln etwas anfeilen, so dass saubere Lotflächen entstehen.
4) Kugelhälften mit Bindedraht bündig zusammen fügen. Auf die Lotnaht Flussmittel auftragen und die Hälften zusammenlöten. Kugel beizen und die Lotnaht versäubern.
5) Kugel in einer der oben beschriebenen Techniken Emaillieren. Dabei darauf achten, dass der Ofen nicht zu heiss ist, damit die Lotnaht nicht aufgeht.
6) In beide Kugelhälften ein Loch bohren. Beizen und innen und aussen gut mit Wasser ausspülen. Mit einer Injektionsspritze Flüssigemail (siehe weiter oben) in die Kugel spritzen. Kugel kräftig schwenken, sodass das Email sich in der Kugel gut verteilt. Das
Email trocknen. Jetzt kann die Kugel entweder gebrannt werden oder auch gleich von aussen mit einer der oben beschriebenen Techniken emailliert werden.
7) Kugel außen, in einer der oben beschrieben Techniken, emaillieren

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