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Emailtechniken
Die Metalloxidmalerei wird heute nur noch selten angewendet, da inzwischen einfachere, besser zu handhabende Malfarben, z. B. die
Email-Acryl-Malfarben der Firma Thompson-Enamel, USA, zur Verfügung stehen.
Wie der Name sagt, wird die Malerei nicht mit Emailmalfarben (die immer Glasbildner enthalten), sondern mit Metalloxiden erzeugt. Die Metalloxide werden mit einem Pistill auf einer etwas angerauhten Glasscheibe unter Zusatz eines Tropfen Malmittel, z. B. Sandelholzöl feinst zerrieben. Auf einen bereits transparent oder opak voremaillierten Rezepienten wird dann mit feinen Aquarell- pinseln die Oxidfarbe aufgebracht. Es können in dieser Technik feinste Details gemalt werden. Nachteilig ist, daß die Oxide beim Brennen ihre Farbe sehr stark verändern. Es bedarf grosser Erfahrung, den gewünschten Farbton richtig zu treffen.
Da die Oxide keine Glasbildner enthalten, ist die Oberfläche nach dem Brand sehr rauh. Sie wird deshalb mit einem klaren Fondant (glasklares transparentes Email) überfangen. Die Metalloxid-Malerei war im 18. und 19. Jh. sehr beliebt. Uhren, Zigarettendosen, Puderdosen usw. wurden mit Oxidmalereien verziert. Ebenso entstanden viele Miniaturporträts, die gerne als "Liebespfand" verschenkt wurden. Fast jedes Kunsthandwerkmuseum verfügt über solche Arbeiten. Und mit etwas Glück finden Sie ein solches Stück in Antiquitätengeschäften oder sogar auf Flohmärkten.Die beiden Abbildungen zeigen eine Zigarettendose aus Persien, Ende 19. frühes 20. Jh., in klassischer Oxidmalerei.
Malen mit modernen Emailmalfarben.
Um 1998 hat die Firma Thompson Enamel, USA, drei neuartige Emailmalfarben herausgebracht, die auch dem Anfänger das "Emailmalen" ermöglichen .
1) Email-Wasserfarben, Die Wassermalfarben werden wie normale Aquarellfarben in Näpfchen geliefert. Sie verhalten sich wie Aquarellfarben, werden auch wie diese auf eine voremaillierte Fläche aufgetragen.
2) Acrylmalfarben. Feinstgemahlenes Email ist in einem Acryl-Medium angesetzt. Diese Emailfarben werden wie normale Acrylfarben in Tuben geliefert und sie werden auf einer voremaillierten Fläche auch ähnlich verwendet. D. h. sie lassen sich sowohl pastös als auch wie Aquarellfarben verarbeiten.
3) Malkreiden.
Feinstgemahlene Emailfarben sind mit einer wachsartigen Masse zu runden Malkreiden, ähnlich den Pastellkreiden, gepresst. Auf einer angerauten Emailfläche lassen sich damit kreideartige Bilder und Zeichnungen anfertigen. Malt man auf einer vorgewärmten Emailplatte, verhalten sich die Kreiden wie Wachsmalstifte. Diese "Wachszeichnung" kann zusätzlich mit einem nassen Pinsel überarbeitet werden, da die Kreidemasse wasserlöslich ist. Nach dem Brand entsteht ein glattes Emailbild, d. h. die Malerei muss nicht, wie beim Oxidmalen, mit Fondant überfangen werden.
Die Vorteile dieser neuen Farben sind:, sie sind untereinander mischbar , enthalten Glasbildner so dass sie beim Brand gleich glatt und glänzend brennen und das Bild läßt sich bereits während des Malens farblich beurteilen. Bei den Oxidfarben ist dies alles nicht möglich. Im Übrigen lassen sich mit diesen Farben auch hervorragend "Sgrafitto-Arbeiten" herstellen.
Hier die HP-Adresse von Thompson Enamel: www.thompsonenamel.com