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Emailtechniken > Spielereien
Arbeiten mit Drahtgewebe
Auf der Seite "Fensteremail" wird die Verwendung von Metallgeweben für die Fensteremail- technik beschrieben. Man kann solche Gewebe aber auch in Emailober- flächen einschmelzen.
Wichtig ist, daß der Schmelzpunkt der Gewebe höher liegt als der Schmelzpunkt der Emails. Im linken Bild im Uhrzeigersinn von linkes BILD. Kupfergewebe fein, grob, Edelstahlgewebe, Streckmetall aus Eisen. Für wertvollere Arbeiten gibt es auch Gewebe aus 935er Silber oder 750er Gold unter der Bezeichnung "Fasermatten".
Bezugsquelle:
http://www.c-hafner.de/de/schmuck/html/fasermatten.shtml
Durchführung
Ist das Gewebe zu steif, kann man es vor der Verarbeitung vorsichtig ausglühen. Danach mit 10%iger Alaunlösung den Zunder abbeizen
* Grundplatte zuschneiden und wie üblich beidseitig emaillieren.
* Gewebe rundum ca 5-10 mm größer zuschneiden als die Grundplatte.
* Falls Gewebe fettig oder schmutzig ist in 10%iger Alaunlösung beizen.
* Gewebe auf die voremaillierte Platte legen und den Überstand rundum unter die Platte biegen. Darauf achten, dass das Gewebe stramm auf der Emailoberfläche aufliegt.
* Gewebe mit verschiedenen Emails nass betragen. Darauf achten, dass alle Gewebeöffnungen vollständig mit Email gefüllt sind. Das ganze Gewebe sollte mit Email bedeckt sein. Verwnden Sie Emails die in gutem Kontrast zu dem Gewebe
stehen!!
* Gut trocknen
* Brennen
* Nach dem Auskühlen die Emailfläche mit Diamantpads, Diamantfeilen oder Karborundsteinen so lange schleifen, bis das Gewebe überall zu sehen ist.
* Oberfläche polieren und wachsen
Literatur: nicht bekannt
Flüssigemail
Flüssigemail ist ein besonders fein gemahlenes Email das in Wasser suspendiert und mit Kleber und Stellmittel versetzt ist. Es ist zur Zeit nur bei Thompson enamel, USA oder über die Europavertretung für
Thompson Ellen Goldman, NL erhältlich. Da Thompson nur bleifreie Emails herstellt, ist natürlich auch das Flüssigemail bleifrei.
Es gibt verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für diese Emailvarietät.
1. Flüssigemail kann mit dem Pinsel direkt auf die gereinigte Metallfläche aufgebracht werden
2. Der zu emaillierende Gegenstand kann in das F-Email eingetaucht werden
3. Der zu emaillierende Gegenstand kann mit dem F-Email übergossen werden.
4. Da F-Email in verschiedenen Farben erhältlich ist, kann es auch zur Dekoration von Emailoberflächen verwendet werden. Genaue Arbeitsanleitung bekommen Sie mit der Bestellung.
Der Vorteil des F-Emails ist seine sehr gute Deckfähigkeit. Dünnste Schichten halten einen hohen und langen Brand aus. Deshalb ist es
sowohl als Grundierung für komplizierte Emaildekorationen, als auch zur Grundierung steiler Flächen z. B. hoher, steilwandiger Gefäße oder Körperschmelze und dergl. geeignet. (siehe z. B. unter Kugel emaillieren)
Literatur:
1. Glass on Metal, www.glass-on-metal.com
2. The Art of Enameling, Linda Darty, Lark Books, N. Y. USA
Kaltnadelradierung
Gute Metallgravierungen brauchen sehr viel Übung, so daß sie für gelegentliche Arbeiten in der Emailwerkstatt kaum in Frage kommen. Trotzdem möchte man hin und wieder, gerade im Schmuckbereich, eine einfache Radierung in die Gestaltung einbeziehen. Eine simple Methode ist das Gravieren mit einem Gravier-Punktierapparat. Es handelt sich um einen elektrischen Vibrator mit gehärteten Metallspitzen, die durch die Vibration kleine Punkte in das Metall hämmern..
Die Zeichnung des rechten Bildes wurde mit Filzstift vorgezeichnet und anschließend mit dem Graviergerät "punktiert". Auf die gravierte Platte wurden einige Tropfen "under glace D" gegeben (siehe linke Spalte). Mit einem Papiertuch wurde das überschüssige underglace so abgerieben, daß nur die Gravurlinien schwarz blieben. Darüber wurde helles transparentes Braun und Rot gesiebt und die Platte gebrannt.
Literatur: nicht bekannt
Tiefschnittemail
Die Guilloche-Technik ist eigentlich keine Spielerei. Trotzdem steht sie auf dieser Seite, da sie von Hobby-Künslern kaum ausgeführt werden kann!
Die Bezeichnung Tiefschnittemail ist nicht ganz korrekt. Tiefgeschnitten wird nämlich das Trägermetall und nicht das Email.
Durchführun
In die Metalloberfläche, meist verwendet man Silber, wird mit sehr scharfen Sticheln das Bild oder Muster so gestochen, daß die Linien hochglänzend sind. Die gesamte Metallfläche wird dann mit einem hochtransparenten Email überzogen und gebrannt. Das Muster wird auf 2 Arten sichtbar 1.) reflektieren die hochglänzenden Linien das Licht sehr stark und 2.) dadurch das in den Linien das Email etwas dicker ist, wird das Muster hervorge- hoben.
Beliebt waren solche Arbeiten im Jugendstil und bis in die 60iger Jahre hinein. Allerdings wurden die Muster meist mit einer Guillochiermaschine hergestellt. Dies Maschinen können komplizierteste Muster erzeugen, so dass das Email zu flirren scheint.
Der oben abgebildete Fingerhut aus den 20iger Jahren des 20. Jh. ist mit einem einfachen Guiolloche- Muster verziert.
Literatur: nicht bekannt
Arbeiten mit Industriemail
Industrieemails sind auch für Künstler interessant. Leider sind sie in kleinen Mengen etwas schwer zu beschaffen. Am besten klappt es, wenn man bei einem Emaillierwerk um Rest-farben bittet. Versuchen Sie möglichst Farben auf Wasserbasis zu bekommen, da die auf Öl basierenden Farben bei der Verarbeitung und vor allem beim Brand sehr unangenehme Dämpfe entwickeln.
Die Industriefarben lassen sich sehr vielfältig einsetzen. Sie können mit dem Pinsel vermalt, mit Druckwalzen direkt aufgetragen, (oberes Bild) schabloniert oder gestempelt werden usw. Viele andere Maltechniken oder Vervielfältigungsverfahren wie Monografie, Siebdruck, Abklatsch, Sgraffito, Airbrush usw. lassen sich ebenfalls verwirklichen.
Das rechte Bild "Sunset in the outback" wurde mit einer Gummi- walze und harten Borsten-pinseln gestaltet. Die rote Sonne wurde mit einem Weinkorken "gedruckt".
Als Metall-Email-Untergrund sind voremaillierte Stahlbleche aus der Industrie am besten geeignet. Erhältlich sind solche Bleche bei einigen Emaillierwerken entweder konfektioniert oder bei Abnahme von größeren Mengen auch individuell gefertigt sowie bei Thompson enamel, USA. Auch emaillierte Abdeckungen von alten Kühlschränken oder Öfen sind geeignet. Sie lassen sich mit der "Flex" auf Maß zuschneiden. Wenn man auf Kupfer arbeitet, was durchaus möglich ist, sollte das Blech nicht zu dünn sein. Die Verarbeitung bedarf keiner zusätzlichen Beschreibung. Wichtig ist, dass das zu emaillierende Blech absolut sauber und fettfrei ist. Der Farbauftrag erfolgt dann in der entsprechenden Technik. Nach dem Trocknen der Farbe wird bei ca 750 - 800 Grad gebrannt.. Meisterinnen der Stahlemailtechniken sind Barbara Lipp, Karlsruhe und Hedwig Luykx, Belgien (Beispiele unter KVC-Künstler Barbara Lipp und Hedwig Luykx)