Emaillieren - Kunst und Handwerk (1)


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Kupferfolien

Emailtechniken

Kupferfolie (etwa 0.1 mm stark) eröffnet viele Gestaltungsmöglichkeiten. Sie lässt sich sehr leicht verformen und regt zu interessanten Experimenten an. Hinzu kommt, dass die Arbeiten mit einem etwas größeren Lötgerät (Baumarkt) gebrannt werden können, so dass auch grossflächige Formate möglich sind. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie "echte Kupferfolie" erwerben. Die in Bastelläden oft in verschiedenen Farben angebotenen Folien für die "Drück-Technik" besteht aus Aluminium. Diese Alu-Folien können mit normalen Schmuckemails nicht emailliert werden, da ihr Schmelzpunkt zu niedrig ist. Wenn Sie vergleichen können; "echte" Kupferfolie ist bedeutend schwerer als die Aluminiumfolien Bei dem Bild "Kruzifixus" wurde der Körper nur mit den Fingern gestaltet. Bei dieser Technik muss die Folie vorher ausgeglüht werden, damit sie leichter zu formen ist. Danach wird die Folie dem Design entsprechend mit den Fingern immer wieder zusammengedrückt und geglättet, bis das gewünschte Bild plastisch
herausgearbeitet ist. An sehr scharfen und harten Kanten kann auch mit einer Flach- oder
Rundzange etwas nachgeholfen werden. Eventuell ist Zwischenglühen erforderlich. Ist das Relief genügend ausgearbeitet, wird das übrige Bild etwas geglättet. Ein Bügeleisen kann
hier hilfreich sein. Vor dem Aufstreuen des Emails sprüht man etwas verdünnten Kleber auf die
gesamte Arbeit. Beim Aufstreuen des Emails sollte man die Arbeit immer etwas "kippen", so dass auch die seitlichen Flächen des Reliefs mit Email besiebt werden können. Beim großflächigen Glühen von Metallen sollte immer eine Wärmeschutzbrille (Infrarotschutz)
getragen werden.


Die Zeichnung des rechten Bildes wurde mit einem Kugelschreiber von der Rückseite aus gedrückt.
* Folie mit einem kräftigen Lötbrenner zunächst weich glühen.
* Nach dem Erkalten Zunder mit einer Drahtbürste entfernen.
* Folie auf etwa 10-20 Lagen Zeitungspapier legen.
* Mit einem Kugelschreiber die Zeichnung von hinten durchdrücken. ACHTUNG: Die Zeichnung muß spiegelverkehrt aufgezeichnet werden.
* Drücken falls erforderlich mehrmals wiederholen.
* Bild umdrehen und von vorn die Flächen der Zeichnung mit einem geeigneten Werkzeug, z. B. einem Falzbein, einem abgerundeten Holz oder einem Poliereisen zurückdrücken. Dadurch wird die Zeichnung plastischer.
* Ohne die Folie weiter zu säubern wird das Bild in der Streutechnik mit Email betragen. Kein Gegenemail auftragen!!
* Folie auf einen geeigneten Rost (z. B. Grillrost oder dergl.). plazieren.
* Von unten mit einem kräftigen Lötbrenner die Folie so lange erhitzt, bis das Email auf der Oberfläche schmilzt. Durch gezieltes Brennen lassen sich noch besondere Effekte (Email überhitzen, durchbrennen usw) erzielen.
* Folie abkühlen lassen.
* Zunder von der Rückseite entfernen und die Folie auf einen geeigneten Hintergrund kleben (geeignete Kleber = Kontaktkleber wie z. B. Pattex oder Montagekleber). Wegen des rustikalen Charakters solcher Arbeiten ist es nicht tragisch, wenn dabei etwas Email absplittert.

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