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Emailtechniken
In den Metallträger, meist Kupfer, werden zur Aufnahme des Emails Vertiefungen (Gruben) gemacht. Diese Gruben können durch Ätzen, Gravieren, Punzieren oder Herausmeißeln hergestellt sein oder auch urch Zusammenlöten des Grundbleches mit einem zweiten, oben liegenden Blech, aus dem die „Gruben" ausgesägt wurden. Wie beim Stegemail werden die entstandenen Gruben mit transparenten und/oder opaken Emails mit mehrfachen Zwischenbränden aufgefüllt.
Anschließend wird mit Karborund-Steinen oder Diamantwerkzeugen und Wasser geschliffen, bis Email und Metall eine ebene Fläche bilden. Es erfolgt der Glanzbrand oder eine Politur der ganzen Fläche. Bei unedlen Metallrezipienten werden die freistehenden Metallflächen meist anschließend vergoldet.
In Museen findet man viele alte Grubenschmelze, da der Grubenschmelz ein lange Tradition hat. Viele kirchliche Geräte wurden bevorzugt in dieser Technik hergestellt. Der Grubenschmelz wird oft mit dem Zellenschmelz kombiniert, d. h. die Binnen- zeichnung in den Gruben wird mit feinen Drähten ausgearbeitet.
Das linke Bild zeigt ein Reliquiar das vermutlich um 12 Hundert nach Christus in Limoges / Frankreich entstand.
Es gibt soviele Möglichkeiten die "Gruben in das Metall zu bringen, das es wenig sinnvoll ist, hier eines der Verfahren zu beschreiben. Ein Beitrag über moderne Grubenätztechniken wurde im "Coburger Emailrundbrief 1-2005" veröffentlicht. Der Beitrag stützt sich auf einen Artikel von Gail Nelson der im internationalen Emailmagazin "Glass On Metal, Vol. 23, No. 5, Dec. 2004" erschien. Neben modernen Ätzlösungen werden hier auch verschiedene Verfahren der Abdeckmaterialien vorgestellt. Gerade bei den Abdeckverfahren hat es eine rasante Entwicklung gegeben, die, da sie teilweise mit PC-Druck und Fotokopieren arbeiten, auch dem "malerischen Laien"
viele Möglichkeiten eröffnen. Den Artikel aus Glass On Metall können Sie beziehen über www.glass-on-metal.com den Artikel aus dem
Coburger Emailrundbrief über ThomasPOGGO@aol.com Außerdem finden Sie den Artikel mit Rezeptur der von Kickeben/USA neu
entwickelten Ätzlösung im Goldschmiedeforum unter: http://www.iphpbb.com/board/ftopic-50385095nx20254-392.html
Das hier gezeigte Bild ist ca. 15 x 40 cm groß. Die breiten goldenen Stege bilden das "Metalgerüst". Diese "Stege" wurden mit einem breiten Filzschreiber auf ein 0,8 mm starkes "Wigold- Blech"(Tombak 5-10 %) gezeichnet. Die Felder die später das Email aufnehmen sollen%) wurden so ausgesägt, dass das "Gerüst" zusamen- hängend bleibt. Das Gerüst wurde dann mit "Silberlot extra hart" auf eine 1,5 mm starke Kupferplatte aufgelötet. Nach dem Löten wurden die Umrisse des Hahns ausgesägt Die Gruben wurden mit Email aufgefüllt und die gesamte Platte nach dem Brand geschliffen und poliert.